Es gab einmal eine Zeit, als der Seewald noch seine Baumkronen im Bodensee spiegeln konnte. Die Leute waren damals voller Phantasie und entdeckten in der Natur oft menschlich anmutende Gestalten. Wenn im Herbst der Nebel vom Wasser weg zwischen die Bäume kroch, wenn er sich mit fratzenhaften Gebilden vor den Menschen unheimlich gebärdete, verbreitete sich die Kunde, dass Kobolde oder ähnliche Gestalten im Seewald ihr Unwesen trieben. Sie glaubten, mit Seetang behangene Körper zu sehen und ihre verzerrten Gesichter zu erkennen. Dünne Baumstämme hielten sie in ihren grünen Händen. Der Spuk schwand mit dem Nebel – und mit ihm kehrte er wieder …
Die Mär vom Seewaldkobold blieb erhalten.